Der Pavillon

Erneut begannen die Wolken sich etwas zuzuziehen. Aber anders war der Wolf es ja nicht gewöhnt, Forks war ja relativ sehr verregnet. Die Erinnerung an die alte Heimat tat ihm im Herzen weh. Seine Freunde, in der Nähe von La Push. Die Highschool dort war nicht sonderliuch gut, deshalb war er auf die in Port Angeles gegangen. Die stillen Winde die über die Landschaft hier wehten waren nun etwas angenehm.
Wölfchen. Wolfsblut. Intressant. Ausergewöhnlich. Humorvoll. Aber die Hintergründe der Namen beschrieben Jad' perfekt. "Ich bin Wolfsblut Wölfchen, freut mich, dich kennenzulernen." meinte Jad' und schmunzelte kurz. "Nein, ich bin Jaden Millow. Du kannst aber Jad' sagen." verbesserte sich der Wolf kurz und sah Sky an. Genug Fleisch für dienächsten 2 Tage hatte er nun im Bauch, aber um die Jagd kam er nicht drumherum.

Ihr linker Mundwinkel zuckte etwas nach oben, während sie den Blick wieder zu Jad' wand. Dann überkreuzte sie die Beine und ließ sich im Schneidersitz zu Boden fallen. "Freut mich." Lächelte sie und sah zu dem Blonden auf. "Darf man erfahren, wo du her kommst?" Ihr war so, als hätte sie ihn schon mal irgendwo laufen sehen. Natürlich konnte sie sich da auch täuschen. Auf einer Schule waren sie nicht. Da war sie sich ziemlich sicher. Und trotzdem kam er ihr bekannt vor.

Da passte die Frage von Sky ja. Jad's Gedanken waren noch immer in Forks, bei dem angrenzendem wald, den Bergen. Bei den vielen Lichtungen, wo die Blumen nur zu blühten. In Seattle, wo einige Freunde von ihm lebten. Auch in Port Angoles. Sie fehltem ihm. Es war, als würde er Löcher in die Pfahlen des Pavilions starren. Selbst die Anwesenheit der anscheinenden Vampirin vergas er kurz. Als sein Unterbewusstsein sich wieder meldete blickte er auf zu ihr. "Ich komme von weit her. Forks. Ein kleines Caff." erklärte er noch immer etwas abwesend. Vor trauer zitterte sein Arm etwas. Jedoch hatte er sich unter Kontrolle, eine Emotionsverwandlung zumWolf ließ er nicht zu. Nicht jetzt. Generell niemals. Genauso selten wie er einen Menschen töten würde. "Und, wo ist die Herkunft der Dame vor mir?" fragte er und starrte sie mit leerem Blick an.

Okay. Also hatte sie anscheinend doch mal wieder den richtigen Riecher. Aber wann ließ sie ihr photographisches Gedächtnis denn auch im Stich? Niemals. "Ich bin auch aus Forks." Klar. Man konnte es als Kaff bezeichnen. Aber die Blonde mochte es dort. Vor allem, weil ihre Freunde dort waren. Als Jad sie dann so komisch anstarrte, hätte sie am liebsten geknurrt und die Zähne gefletscht. Doch das ließ sie lieber bleiben. "Wage es nicht, dich jetzt zu verwandeln. Ich will nicht eingreifen müssen." Dabei versuchte Sky dem starren Blick des Jungen stand zu halten. Doch nur um sicher zu gehen, zog sie mit zwei Fingern das aufklappbare Jagdmesser aus reinstem Silber aus der Hosentasche ihrer Jeans und hielt es fest umklammert.

Was passierte mit ihm? Was war los? Jaden zweifelte an sich. Seine Hand wurde schweißnass. Wieso war es so schwer für ihn? Warum jetzt? Ein knurren entkam seiner Kehle. Sein rechter Arm bekam weiße Haare. Das durfte nicht sein. Jaden schloss seine Augen. Er konnte es nicht,wenn es jetzt passierte, wusste er nicht, was passieren würde. Nie zuvor war dies passiert. "Entschuldige. Ich weiß nicht, was..." er schlckte kurz. Seine Augen waren weiterhin geschlossen. Seine Temperatur wurde wärmer. "Ich weiß nicht, was los ist. Ich.." erneut schluckte er und biss sich auf die Lippe, jedoch merkte er nicht, dass er kraft ausübte. Seine Lippe blutete. Hoffentlich hatte sie sich nun unter Kontrolle. Silberduft erreichte seine Nase. "Ich will niemanden in Gefahr bringen. Tut..." Erneut stockte er um sich zu bändigen. "Tut mir leid." kam es ihm über die Lippen. Dann erhob er sich, dabei brüllte er erneut und rannte in Richtung Wald. auf halbem weg jedoch trat die Verwandlung in Kraf.

Toll. Das wars dann wohl mit der Geheimhaltung. Also seufzte Sky und steckte das Messer wieder weg um aufzustehen. Dann lief sie die wenigen Stufen des Pavillons hinab und ihm hinterher in den Wald. Mitten auf dem Campus verwandelte sie sich in die schneeweiße Wölfin und jagte ihm hinterher. Jetzt kämen dann bestimmt die typische Frage. Was bist du? Genau das fragte sie jeder. Der Wind peitschte ihr um die Fell überzogene Haut und strich die schneeweißen Haare glatt nach hinten. Wenigstens wirkte sie jetzt nicht so plüschig und kuscheltiermäßig wie sonst.
Immer näher und näher kam sie dem Wald. Der durchdringende Blick ihrer eisblauen Augen war starr nach vorne gerichtet. Männer. Wussten einfach nie, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollten. Hatte sie ihn denn so aus der Fassung gebracht? Naja. Egal.